„…wie eine Schmeißfliege hinterher sein….“

Bürgermeister Wernard und sein Einsatz für die Nord-Ost-Umgehung.

Am 25.o1.2014 äußerte BM Wernard in einem Interview auf die Frage, wann die NOU realisiert sein wird:  „…man muss immer wie eine Schmeißfliege hinter den zuständigen Behörden her sein.“ Nun erfahren wir, dass man die Anmeldung des Projektes im Bundesverkehrswegeplan vergessen hat. Die Frist hierfür war bereits Mitte 2015 verstrichen, ohne dass ein Politiker der Stadt, des Kreises oder des Landes sich darum gekümmert hätte. Nachdem Frau Barth (SPD) darauf aufmerksam wurde, ist man aufgewacht und die Aufregung war groß. Im letzten Moment versuchte man durch eine Intervention beim Bundesverkehrsministerium die Nord-Ost-Umgehung doch noch in den Bundesverkehrswegeplan zu hieven.

Übrigens hat IZEDUL bereits in einem Beitrag vom Dezember 2015 davon berichtet, dass die NOU zu diesem Zeitpunkt nicht im BVWP enthalten ist. Siehe auch unseren Pressespiegel:  Aus für die Nord-Ost-Umgehung,   Die Umgehung ist gerettetNoch die Kurve gekriegt  u.a.

BM äußert sich zur Nord-Ost-Umgehung

Der Usinger Bürgermeister Steffen Wernard hofft auf eine baldige Planfeststellung der NOU.

Video zum Abspielen bitte anklicken.

In Vorbereitung des Wahlkampfes zur Bürgermeisterwahl 2016 hat Herr Steffen Wernard eine ganze Reihe von Kurzfilmen bei YouTube ins Internet gestellt, in denen er seine Sicht der Dinge präsentiert. Dabei spricht er von seinem Wunschtraum, die Nord-Ost-Umgehung schnell zu verwirklichen. Dann könne man in der Innenstadt „die Kinder von der Leine lassen“ und auf dem Alten Marktplatz hätte man „keinen Verkehr“ mehr, so Herr Wernard wörtlich. Wie aber vertragen sich diese Wünsche mit den 5700 zusätzlichen Fahrzeugbewegungen, die das Fachmarktzentrum hervorrufen werden? Wohlwissend, dass die NOU, wenn überhaupt, erst ab 2030 gebaut werden kann, verspricht unser Bürgermeister immer wieder die „allumfassende Lösung NOU“, die aber den Ziel-und Quellverkehr in der Innenstadt nicht verringern wird. Auch der Wunsch, mit der NOU würde das Geschäftsleben aktiviert werden, widerspricht dem Trend in Kleinstädten.

Übrigens: Bereits vor einem Jahr, am 29.12.2014, äußerte sich BM Steffen Wernard auf die Frage nach dem Zeitpunkt der Einweihung der NOU wie folgt : „2015 wird das Erörterungsverfahren im ersten Quartal eingeleitet, dann folgt Baurecht.“

IZEDUL fordert Herrn BM Steffen Wernard auf, statt der NOU mit ihrem geringen Nutzen-Kosten-Verhältnis die kleine Lösung, nämlich die Nord-Süd-Verbindung Weilburger Straße – B275 zu unterstützen. Diese Verbindung hätte durch ihre geringeren Kosten bei hoher Entlastungswirkung in der Prioritätenliste des Bundesverkehrswegeplanes eine sehr viel größere Chance der Verwirklichung. Siehe auch den Beitrag „Zu niedriges Nutzen-Kosten-Verhältnis der NOU“.

Unseren Vorschlag zur Entlastung der Usinger Innenstadt finden Sie hier:  https://izedul.de/trassen

Zu niedriges Nutzen-Kosten-Verhältnis der Nord-Ost-Umgehung

Im Rah­men der Bun­des­ver­kehrs­we­ge­pla­nung ist die Wirt­schaft­lich­keits­be­rech­nung, die sich im Nut­zen-​Kos­ten-​Ver­hält­nis (NKV) aus­drückt, das Haupt­kri­te­ri­um für oder ge­gen den Bau ei­nes Stra­ßen­bau­pro­jek­tes wie der ge­plan­ten Nord-Ost-Umgehung. Da­bei wer­den die ge­schätz­ten Bau­kos­ten dem ver­mu­te­ten ge­samt­wirt­schaft­li­chen Nut­zen ge­gen­über ge­stellt. Maß­nah­men, bei de­nen die be­rech­ne­ten Nut­zen die Kos­ten deut­lich über­stei­gen, al­so ein ho­hes Nut­zen-​Kos­ten-​Ver­hält­nis be­sit­zen, er­schei­nen wirt­schaft­lich sinn­voll und da­mit auch bau­wür­dig.

Das NKV der NOU schneidet hingegen schlecht ab. Zum Vergleich: Im Bundesverkehrswegeplan 2003 wurde das NKV der NOU mit niedrigen 3,7 angegeben, das der Ortsumgehung Wöllstadt/Karben beispielsweise aber mit 17,8. Setzt man statt der zu niedrig angesetzten 28 Mio. Euro realistische Baukosten der NOU von mehr als 50 Mio. an, verschlechtert sich das NKV auf einen Wert, der das Projekt in Frage stellt oder auf den Sankt-Nimmerleinstag verschiebt.

Wäre das nicht ein guter Grund für die schon seit Langem von der IZEDUL geforderten Variante, die mit viel weniger Aufwand bereits einen großen Teil des jetzigen Durchgangsverkehrs aus Usingen herausnimmt? Siehe izedul.de/trassen

Die Nord-Ost-Umgehung im Bundesverkehrswegeplan 2015

Zur Zeit wird der Bundesverkehrswegeplan 2015 (BVWP) erarbeitet.  Er soll den BVWP 2003 ablösen, in dem die NOU noch als vordringlicher Bedarf eingestuft wurde. Für den BVWP 2015 konnten die Länder „Wunschlisten“ erstellen, in denen Straßen- Schienen- und Wasserstraßenprojekte vorgeschlagen werden. Das Bundesverkehrsministerium führt eine umfangreiche Bewertung der vorgeschlagenen Projekte durch, in der auch das Nutzen-Kosten-Verhältnis eines Projektes bewertet wird. Obwohl man immer wieder hört, die NOU sei weiterhin im BVWP im vordringlichen Bedarf aufgeführt, ist die Nord-Ost-Umgehung zur Zeit in der Liste der für den BVWP vorgeschlagenen Bauvorhaben nicht enthalten.

Mehr über den BVWP finden Sie hier.

Fledermausbrücken über die Umgehung

HessenMobil plant drei Fledermausbrücken über die Nord-Ost-Umgehung

Wie IZEDULFledermausbrueckeanlässlich eines Besuches bei HessenMobil in Wiesbaden erfahren hat, sind am Knotenpunkt Süd im Wehrheimer Wald, im Osten der Umgehung am Schlappmühler Pfad und auf der Überführung der Hattsteiner Allee insgesamt drei Fledermausbrücken in Planung. Die Brücken sollen nah am Boden fliegende und jagende Fledermäuse, die unweigerlich einer Kollission mit Fahrzeugen ausgesetzt würden, sicher über die Trasse leiten.

Mit der Anpassung des deutschen Naturschutzgesetzes an europäische Auflagen im Jahr 2007 sind die artenschutzrechtlichen Bestimmungen deutlich verschärft worden. Die Planer müssen sich an verschiedene Auflagen halten – darunter auch an das Tötungsverbot im Artenschutz. Die von HessenMobil beauftragten Gutachter haben rege Fledermausbewegungen in den drei genannten Bereichen registriert. Ohne die Fledermausbrücken gibt es also keine Straße.

Siehe auch Presseartikel:  Maschendraht soll Fledermäuse leiten

Kostet die Nord-Ost-Umgehung 75 Mio?

Bei ihrem Besuch bei HessenMobil in Wiesbaden fragte die IZEDUL auch nach den Gesamtkosten der NOU.

Wie wir in Wiesbaden erfahren haben, hat HessenMobil im Zuge der Neuplanung der NOU noch keine neue Kostenkalkulation durchgeführt. Man bezieht sich auf die Berechnungen der Planung von 2007. Damals rechnete man mit ca. 35 Mio € Baukosten. Da die neue Planung einige Kreisel statt Über-und Unterführungen und auch im Osten nur zwei Fahrspuren vorsieht, glaubt man mit 29 Mio € auszukommen.

Nach der Bekanntgabe der Baukosten (13,4 Mio) für das vierte 850m lange Teilstück der Heisterbachstraße bezweifelt IZEDUL die Kostenschätzung. Die geplante Länge der NOU beträgt mehr als das sechsfache und sollte demnach vorsichtig geschätzt mindestens 75 Mio € kosten. Dabei ist die erheblich schwierigere Geländeform der Trasse nicht berücksichtigt, deren Bewältigung ebenfalls den Preis nach oben treiben wird.

Im Zuge der Neuerstellung des Bundesverkehrswegeplanes ist auch eine Prüfung des Nutzen- Kostenverhältnises aller Projekte vorgesehen. Eine Neuberechnung der NOU-Kosten wird dieses Verhältnis erheblich verändern.

Siehe auch die Presseartikel  75-Millionen-Euro-fuer-Nord-Ost-Umgehung , IG hat neue Informationen über Umgehung, und  Heisterbachstraße früher fertig?  mit den Angaben zu den Kosten.

IZEDUL besucht HessenMobil

IZEDUL informierte sich bei HessenMobil über die neuesten Details zur Planung der Nord-Ost-Umgehung

Von links: Norbert Gerhardt, Frau Dr. Triesch, Fritz Petri, Alfons Benkhofer, Doris Warlich, Hr. Spindeldreher

Von links: Norbert Gerhardt, Frau Dr. Triesch, Fritz Petri, Alfons Benkhofer, Doris Warlich, Martin Spindeldreher

Freundlich begrüßt wurde die Delegation der IZEDUL in den Büros der Frau Dr.Triesch und des Herrn Spindeldreher. Zunächst zeigte Herr Spindeldreher eine Präsentation des Gesamtprojektes um dann die Planungsabschnitte im Einzelnen vorzustellen. Die Pläne waren erst vor zwei Tagen eingetroffen und zeigten neue interessante Details.

Zum Zeitablauf: HessenMobil muss noch einige Details in die Planung einarbeiten, möchte aber noch in diesem Jahr die Unterlagen an die Abt. Straßenbau des Verkehrsministeriums in Bonn zur Genehmigung einreichen. Wie lange die Genehmigung auf sich warten lässt, ist für Herrn Spindeldreher wegen der hohen Auslastung des Amtes ungewiss. Auch hier gilt der Grundsatz „Erhaltung des Straßennetzes vor Neubau“. Das Amt prüft nicht nur die Gesetzeskonformität der Planung sondern auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis des geplanten Projektes.

IZEDUL ist im Besitz der Präsentation und beantwortet gerne den Mitgliedern und interessierten Bürgern Fragen hierzu.

Der „Taunusreiter“ bemängelt den Wegfall von Reit- und Radfahrwegen

Der Bau der Nord-Ost-Umgehung bringt den Verlust vieler schöner Wege für Reiter und Radfahrer mit sich.

Auf der Webseite des „Taunusreiter“ macht sich Frank Mechelhoff Gedanken über die Auswirkungen der Nord-Ost-Umgehung:

Im übrigen werden durch den Bau der Nordost-Umgehung Usingen (B275/456 neu) demnächst viele schöne bereitbare Wege im Gebiet Röllbachtal / Frühere Seemühle wegfallen. Es wird bloß eine einzige Überquerungsmöglichkeit geben. Der Jahrhunderte alte Fahrweg / Altstraße nach Butzbach über Wernborn wird ebenfalls dichtgemacht. Und wer in den östlichen und nördlichen Usinger Wohngebieten gewohnheitsmäßig mit dem Hund aufs Feld Gassi geht, wird wohl bald feststellen, dass er eingesperrt ist…

Für die Radfahrer ist hier von Interesse, ob die Belange einer sicheren Verkehrswegeführung beim Neubau schon im Planungsansatz berücksichtigt sind, denn spätere kostenträchtige Nachbesserungen sind leider nicht zu erwarten. Als Musterbeispiel einer Verkehrswegeplanung, die die Radfahrer völlig unberücksichtigt lässt und ignoriert, sei die Umgehung Idstein (B275) genannt. Zu erwarten wäre hier eine getrennte Radwegeführung an allen fünf Kreuzungspunkten (bzw Kreiseln).

Lesen Sie mehr dazu:  www.taunusreiter.de

Beschleunigt der Hessentag in Usingen den Bau der Nord-Ost-Umgehung ?

BM Steffen Wernard möchte gern den Bau der Nord-Ost-Umgehung mit Hilfe des Hessentages voran bringen.

Karin-Mueller-Mdl

Karin Müller, MdL

Auf unsere Frage, ob die Veranstaltung des Hessentages den Bau der Umgehung beschleunigen kann, sagt Frau Karin Müller, Sprecherin für Verkehr, Mobilität und Rechtspolitik der hessischen Landtagsfraktion der GRÜNEN:

Nein, es gab zwar im Land Hessen das Kommunale Interessenmodel (KIM), mit dem in der Vergangenheit kommunale Umgehungsstraßen vorfinanziert wurden. In diesem Modell waren bestimmte Straßen vorgesehen. Diese werden noch abgearbeitet. Die Nord-Ost-Umgehung als Bundesstraße ist nicht enthalten. Ich kann auch nicht erkennen, warum der Bund eine Umgehungsstraße wegen eines Hessentages beschleunigt bauen und finanzieren sollte. Das Land Hessen wird jedenfalls keine Bundesstraße finanzieren.

Aus dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung erhielten wir die folgende Stellungnahme:

Es handelt sich bei dem Bau der Ortsumgehung um ein Vorhaben des Bundes. Die Durchführung des Hessentages stellt nach vorliegenden Erkenntnissen für den Bund kein Kriterium hinsichtlich der Entscheidung über die Finanzierung von Bundesfernstraßenbauvorhaben dar.

Fantasielos

Usinger Stadtobere beschreiben das geplante Fachmarktzentrum als „Bereicherung“ der Innenstadt.

Fachmarktzentrum

Wie fantasielos müssen Politiker sein, einen Betonbau mit Stellplatzwüste als Bereicherung der Innenstadt zu bezeichnen.

Lesen Sie dazu mehr im Artikel von Brigitte Klein im Usinger Anzeiger.

Abgesehen von der städtebaulichen Gewaltaktion gegen den Bürgerwillen meldet IZEDUL in verkehrstechnischer Hinsicht große Bedenken an. Das Fachmarktzentrum kann nur wirtschaftlich betrieben werden, wenn es von genügend Kunden mit dem Auto erreicht wird. Die dazu notwendigen 4500 zusätzlichen Fahrzeugbewegungen werden in Usingen zum Verkehrschaos führen. Dies ergibt einen unlösbaren Widerspruch: Verkehrschaos — oder das Fachmarktzentrum ist unrentabel. Was dann ?