Elektrifizierte Taunusbahn bringt 3000 neue Fahrgäste täglich

Zur geplanten Elektrifizierung der Taunusbahn äußert sich der RMV-Pressesprecher Sven Hirschler in einem Interview mit der Taunus-Zeitung.

Mit der geplanten Elektrifizierung der Strecke bis Usingen verkehrt die verlängerte S5 – wie bislang die Taunusbahn – im 30-Minuten-Takt bis Usingen. An der Zahl der Anschlussverbindungen mit Dieselzügen zwischen Usingen, Grävenwiesbach und Brandoberndorf ändert sich ebenso wenig wie am Verkehr der zusätzlichen Direktzüge von und nach TaunusbahnFrankfurt. Der Gutachter hat in seiner Kosten-Nutzen-Untersuchung dem Gesamtkonzept ein überdurchschnittlich positives Ergebnis bescheinigt. Den Investitionskosten für die Elektrifizierung der Taunusbahn in Höhe von 20 Millionen Euro – von denen der Hochtaunuskreis als Eigentümer der Strecke lediglich acht Millionen zu tragen hat – steht demnach ein positiver Effekt gegenüber. „Die bisherige Taunusbahn hat in den Stoßzeiten ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Entlastung bringt nur die Verlängerung der S-Bahn. Wir gehen nach der Elektrifizierung von täglich 3000 neuen Fahrgästen aus. Damit werden dem Usinger Land rund 70 000 Pkw-Kilometer pro Tag erspart,“ rechnet der RMV-Chefplaner Thomas Busch vor. „Hinzu kommen die weiteren Verbesserungen durch die Verlängerung der RB 16 nach Bad Homburg, mit entsprechenden Fahrgaststeigerungen.“

Wir von der IZEDUL werden uns darum bemühen, daß diese Zahlen bei den Verkehrsprognosen zur Kosten- Nutzenanalyse der geplanten Nord-Ost-Umgehung von HessenMobil berücksichtigt werden.

Chronik der Verweigerung alternativer Lösungen

Seit 1984 kämpft die IZEDUL gegen die ringförmige, Usingen umschließende, Nord-Ost-Umgehung, die selbst von der Planungsbehörde als umweltschädlichste Variante eingestuft wird. Unsere städtischen Verantwortlichen beharren jedoch auf dieser Lösung unter dem Motto “Alles oder nichts”. Die teuerste und ökologisch sowie ökonomisch nicht zu rechtfertigende Trasse ist seit mehr als dreißig Jahren nicht durchzusetzen. Das von der IZEDUL geforderte tiefer gelegte und gedeckelte Teilstück zwischen der Weilburger Straße und der B275 könnte hingegen schon längst gebaut sein und würde heute schon, zusammen mit der Südtangente und der Heisterbachstraße, die Usinger Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlasten. Den durch mangelhafte Stadtplanung hervorgerufenen Ziel- und Quellverkehr kann jedoch keine Umgehung verringern. Siehe auch „Geschichte der Usinger Straßenplanung“

Schützenswerte Vogelwelt im „Buchfinkenland“

BuchfinkUnser jüngstes IZEDUL-Mitglied hat auf dem Gebiet der NOU-Trasse sowohl die einheimischen als auch die auf dem Durchzug hier rastenden Vögel beobachtet und katalogisiert. Dabei hat er über mehrere Jahre 120 verschiedene Arten gezählt. Der Bau der Nord-Ost-Umgehung hätte großen negativen Einfluss auf die Population unserer gefiederten Freunde. Wäre Usingen dann noch die „Buchfinkenstadt“!?!

So denken Usinger Politiker wirklich

Zum ersten Mal in der Planungsgeschichte der Usinger Nord-Ost-Umgehung hat im Zusammenhang mit der Planung eines Einkaufszentrums am Neuen Marktplatz ein Usinger Politiker in der Presse die Denkweise der Verantwortlichen ausgesprochen. Anlässlich einer Sitzung des Ortsbeirates äußerte ein CDU-Politiker:

Usingen muss wissentlich ins Verkehrschaos gestürzt werden um den Bau der Nord-Ost-Umgehung zu beschleunigen.

Diese Denkweise ist nicht neu, wurde aber bisher noch nie öffentlich ausgesprochen. Seit die Nord-Ost-Umgehung Usingens in Planung ist, vermeiden die Verantwortlichen jede Maßnahme zur Verkehrsentlastung Usingens. Im Gegenteil, zeitweise chaotische Verkehrssituationen werden genüsslich als Beweis für die Notwendigkeit einer Ringstraße im Nord-Osten präsentiert. Dabei wird nicht nach den Ursachen momentaner Staus gefragt und völlig ignoriert, dass  70% des Innenstadtverkehrs gar nicht aus der Stadt herausführt. Dieser Ziel- und Quellverkehr wird durch die Umgehungsstraße nicht reduziert sondern durch den Bau eines innerstädtischen Einkaufszentrums ohne geeignete Zufahrtsstraßen noch erhöht.